Eine neue Nummer 1: Schweizer Kanzleien auf LinkedIn 2025

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15. Aug. 2025 – Tobias Steinemann

Was machen die Schweizer Anwaltskanzleien auf LinkedIn? Wie jeden Sommer haben wir genauer hingeschaut und die verfügbaren Daten zu folgenden Kanzleien ausgewertet: Altenburger, Baker & McKenzie Schweiz, Bär & Karrer, Bratschi, CMS Schweiz, Homburger, Kellerhals Carrard, Lalive, Lenz & Staehelin, MLL, MME, NKF, Pestalozzi, Schellenberg Wittmer, Vischer, Walder Wyss, Wenger Vieli und Wenger Plattner.

Hinweis: Die Datensammlung erfolgte am 15. August 2025.

LinkedIn-Daten verändern sich laufend. Die nachfolgenden Ausführungen sind daher eine Momentaufnahme am angegebenen Datum. Soweit nichts anderes vermerkt ist, beziehen sich die Zahlen zu den Entwicklungen auf den Zeitraum von 12 Monaten vor der Datenerhebung. 

Schellenberg Wittmer ist die neue Nummer 1

Seit 2019 erheben wir jährlich einmal die Followerzahlen der Kanzleien. In all den Jahren war LALIVE jeweils die Spitzenreiterin – 2019 noch mit 4'236 Followern. In diesem Jahr gibt es eine Veränderung im Ranking der meisten Follower. Neue Leaderin ist Schellenberg Wittmer. 

Hier die Top 5:

  1. Schellenberg Wittmer – 15'078
  2. Lenz & Staehelin – 14'653
  3. LALIVE – 14'623
  4. Bär & Karrer – 14'095
  5. Walder Wyss – 12'221

Ebenfalls über 10'000 Follower zählen aktuell Homburger (11'984) und Kellerhals Carrard (11'500). Die weiteren Kanzleien liegen zwischen 9'475 (MLL) und 2'125 Followern (Wenger Plattner). Der Durchschnittswert liegt bei 9'008 Followern pro Kanzleiaccount. Gegenüber dem Vorjahr sind das im Schnitt 1'487 Follower mehr. 

Fast 3'000 neue Follower in einem Jahr

Wichtig: Neue Follower ist die Anzahl User, die in einer Zeitspanne neu dem Unternehmensaccount folgen. Diese Zahl entspricht nicht der Gesamtzunahme der Follower im gleichen Zeitraum, weil die User, die unfollowen oder sich von LinkedIn abmelden, nicht berücksichtigt werden.

In den 12 Monaten vor der Datumserhebung hat Schellenberg Wittmer 2'840 neue Follower gewonnen und erbt diesen Titel von Homburger. Die Kanzlei aus dem Prime Tower hatte 2024 am meisten neue Follower generiert. Das sind die Top 5 in diesem Jahr:

  1. Schellenberg Wittmer – 2'840
  2. Lenz & Staehelin – 2'466
  3. Kellerhals Carrard – 2'347
  4. Bär & Karrer – 2'069
  5. Walder Wyss – 1'990

Die durschnittliche Anzahl neuer Follower beträgt 1'493.

Prozentuales Wachstum nimmt weiter ab

Im Durchschnitt konnten die Kanzleien ihre Followerzahlen um 19.94% steigern. In den Vorjahren lag das Wachstum bei 22.05% (2024) und 27.2% (2023). Auch wenn die Accounts in absoluten Zahlen also weiter zulegen, nimmt das prozentuale Wachstum gegenüber den Vorjahren erwartungsgemäss weiter ab. 

Prozentual am stärksten gewachsen ist der Account von Schellenberg Wittmer (32.21%), gefolgt von Kellerhals Carrard (25.45%), Walder Wyss (24.81%), Altenburger (23.28%) und Lenz & Staehelin (22.82%).

Weniger LinkedIn-Aktivität als im Vorjahr

Auch in diesem Jahr lag die Anzahl der Posts in den vergangenen 12 Monaten sehr weit auseinander. Die Bandbreite geht von 248 Posts (Walder Wyss und Kellerhals Carrard) bis zu 45 Posts (LALIVE). Bereits in den vergangenen Jahren hatte sich LALIVE hinsichtlich der Anzahl Posts zurückhaltend gezeigt und war immer die Kanzlei mit den wenigsten Posts.

Der Bestwert von MME aus dem Vorjahr (321 Posts) bleibt 2025 unerreicht. MME hat die Aktivität um beinahe einen Drittel reduziert. LinkedIn zählt in den vergangenen 12 Monaten 233 Posts.

Auch im Branchenschnitt hat die Aktivität leicht abgenommen. Durchschnittlich haben die Kanzleien über den Zeitraum eines Jahres 162.21 Posts publiziert. Im Vorjahr waren es rund 170 Posts.

Neues beim Engagement pro Beitrag

Engagement sind alle Interaktionen mit einem Beitrag. Dazu gehören bspw. die Likes oder Kommentare. Über den Zeitraum der letzten 12 Monate hat auch hier Schellenberg Wittmer die Nase vorn. Mit 16'711 liegt man deutlich über dem Wert der Spitzenreiterin aus dem Vorjahr (MLL, 13'780) Hier sind die fleissigsten «Like-Sammler» des letzten Jahres:

  1. Schellenberg Wittmer – 16'711
  2. Kellerhals Carrard – 14'675
  3. MLL – 12'994
  4. Walder Wyss – 12'172
  5. Lenz & Staehelin – 12'098

Hier ist im Vorteil, wer viel postet. Mehr Beiträge bedeuten auch mehr Chancen auf zusätzliche Reaktionen. 

Spannend ist der Blick auf das im Durchschnitt pro Post generierte Engagement, also die Frage: Wie viele Likes etc. kriegt die Kanzlei im Schnitt pro Beitrag.

In den vergangenen Jahren war LALIVE in dieser Kategorie unschalgbar und distanzierte die Konkurrenz jeweils deutlich. 2024 sammelte LALIVE bspw. 197 Reaktionen pro Beitrag. Auch in diesem Jahr führt LALIVE das Feld an. 106 sind der Topwert in dieser Kategorie und fast doppelt so viel wie der Durchschnitt (55.28).

Neu ist in diesem Jahr, dass eine andere Kanzlei mithalten kann. Homburger generierte im Schnitt 102 Engagement pro Beitrag und damit nur vier weniger als LALIVE. Die Reduktion dieser Differenz liegt allerdings am tieferen Wert von LALIVE, wo sich das Engagement pro Beitrag fast halbiert hat.

Anzahl «associated members»

Users können die Unternehmensaccounts als Arbeitgeber in ihren eigenen Accounts registrieren. Die Gesamtzahl der User, die das machen, werden beim Unternehmensaccount als «associated members» angezeigt. Das ist natürlich keine genaue Angabe der Mitarbeiterzahlen oder der Summe der FTE pro Kanzlei. Trotzdem gibt es einen Hinweis auf die Grösse der Kanzlei oder zumindest darauf, wie viele Mitarbeitende LinkedIn nutzen.

Das sind die 5 Kanzleien mit den meisten Mitarbeitenden («associated members»):

  1. Kellerhals Carrard – 476
  2. Lenz & Staehelin – 457
  3. Walder Wyss – 453
  4. Bär & Karrer – 361
  5. Homburger – 336

In dieser Rangliste gab es keine Verschiebungen. Am grössten war der Zuwachs bei Schellenberg Wittmer (22.36%). Das bedeutet nicht unbedingt, dass die Kanzlei im Vergleich deutlich mehr gewachsen ist als andere. Diese Zunahme könnte auch darauf zurückzuführen sein, dass mehr Mitarbeitende dazu motiviert werden konnten, LinkedIn zu nutzen. Oder es könnte bedeuten, dass Personal, das nicht auf LinkedIn war, durch Kolleg:innen mit LinkedIn-Profilen ersetzt wurde. 

Ähnliches lässt – mit einer Zunahme von 21.35% – sich auch bei Vischer beobachten.

In die andere Richtung ging's bei LALIVE. Hier werden 2025 nur noch 170 «associated members» geführt. Das ist ein Rückgang von 13.27% gegenüber dem Vorjahr. Das wäre eine mögliche Erklärung für den tieferen Wert beim Engagement pro Beitrag.

So what?

Eine LinkedIn-Analyse des Schweizer Kanzleimarkts endet natürlich nicht beim nackten Zahlenmaterial. Ein inhaltlicher Überblick und qualitative Einschätzungen der Konkurrenz gehören auch für Kanzleien zu den wichtigen Marketingaufgaben. Die nackten Zahlen geben aber dennoch gewisse Hinweis und können als Benchmark für die eigene Aktivität dienen – auch wenn die meisen Anwält:innen in der Schweiz sich nicht mit Grosskanzleien messen sollen.

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