Was müssen Legal Knowledge Manager können?
2. Jan. 2019 – Tobias Steinemann
Wissen ist Macht. Wir diskutieren die Eigenschaften, die eine Legal Knowledge Managerin mitbringen sollte.
Für viele Unternehmen ist Wissen das wertvollste Asset, über das sie verfügen. Auch 2019 wird die Bedeutung von effektivem Wissensmanagement weiter zunehmen. Immer weniger Firmen wollen sich einen verschwenderischen Umgang mit dieser Ressource leisten.
Doch wer kann Legal Knowledge Management eigentlich? Wem solltest eine Firma diese Aufgabe anvertrauen?
Hier sind die wichtigsten 5 Eigenschaften, die Du brauchst, um erfolgreichen Legal Knowledge zu managen!
Nummer 1: Wissensmanagement erfordert strategisches und planerisches Verständnis.
Als erstes brauchst Du ein gutes Verständnis der Gesamtstrategie Deiner Firma und/oder Deines Legal Departments. Knowledge Management hat - wie jede andere Disziplin in einem Unternehmen - nur eine Berechtigung, wenn dessen Umsetzung die Verwirklichung der strategischen Ziele unterstützt. Ausserdem bist Du in der Lage aus dieser Gesamtstrategie heraus für das Knowledge Management eine entsprechende Planung zu erstellen und diese Schritt für Schritt umzusetzen.
Nummer 2: Knowledge Manager verstehen es, auf allen Ebenen einer Organisation Einfluss zu nehmen und möglichst viele Mitarbeitende abzuholen.
Für die meisten Manager klingt Knowledge Management erst mal nach einem guten Konzept. Bei der Umsetzung wird es dann aber schwierig und die guten Ideen werden nicht immer verwirklicht. Sinnvoll ist Wissensmanagement jedoch nur dort, wo das Konzept auch wirklich gelebt wird. Kein Mensch braucht (noch mehr) Papiertiger. In der Regel geht es beim Knowledge Management um Veränderungen im Arbeitsalltag. Wo Prozesse verbessert oder Automatisierungen vorgenommen werden, beeinflusst das die Arbeitsweise der Mitarbeitenden direkt. Um Deine neuen Ideen zum Fliegen zu kriegen bist Du als Wissensmanagerin oder -manager auf alle angewiesen:
Einerseits brauchst Du den Buy-In des Managements. Um wirklich zu überzeugen, müssen Deine Argumente quantifiziert sein. Wenn Du darlegen kannst, welche direkten Benefits das Knowledge Management für Deine Firma hat, dann überzeugt das auch Dein Management!
Das klingt anspruchsvoll, ist aber auf machbar und wertvoll investierte Zeit. Denn: Ohne den Support von oben können keine effektiven Änderungen vorgenommen werden und Deine Strategie wird scheitern.
Andererseits brauchst Du auch die Unterstützung der breiten Basis der Juristinnen und Juristen, die das Tagesgeschäft erledigen. Nur wenn diese die Benefits verstehen, werden sie ihr Wissen intern auch zur Verfügung teilen (siehe hierzu auch «Nummer 5»).
Nummer 3: Wissensmanagement erfordert technisches Verständnis.
Legal Knowledge Management dient der kollektiven Verwendung des vorhandenen Wissens einer Firma. Die Prozesse in einer Kanzlei oder einem Legal Department können durch den Einsatz der richtigen Technologie sinnvoll unterstützt werden. Es hilft Dir demnach, wenn Du einen guten Draht zur internen IT pflegst und die Sprache der technischen Mitarbeitenden sprichst. Das bedeutet, dass Du Dich mit technischen Aspekten so gut auskennst, dass Du Deine Anforderungen an ein neues Tool oder eine Plattform so formulieren kannst, dass basierend darauf eine entsprechende Software gesucht und ausgewählt werden kann. Ausserdem ist es sinnvoll, wenn Du Dich mit den neusten Entwicklungen im LegalTech-Markt im Bereich Knowledge Management befasst und die wichtigsten Anbieterinnen und Anbieter beobachtest.
Nummer 4: Knowledge Manager müssen geduldig und belastbar sein.
Veränderung passiert normalerweise nicht von heute auf morgen. In gewissen Strukturen gibt es viel Optimierungspotential und das sollte niemand versuchen einfach so über Nacht alles auf einmal zu erledigen. Für die Umsetzung solltest Du Dir und «Deinen» Juristen Zeit geben. Das heisst nicht, dass Du nicht schon bald gewisse Resultate erwarten darfst. Das Wichtigste ist, dass Du mit einer guten Strategie und einem Plan beginnst. Trotzdem wirst Du immer wieder auch auf (nicht nachvollziehbaren) Widerstand stossen, den Du irgendwie überkommen musst. Die Kunst besteht darin, diese zu managen, ohne ungeduldig zu sein oder Deine strategischen Ziele zu opfern.
NUMMER 5: LEGAL KNOWLEDGE MANAGER VERSTEHEN DIE JURISTISCHE ARBEITSWEISE BLIND.
Für erfolgreiches Legal Knowledge Management musst Du die Sprache der Legal Counsels Deines Unternehmens und/oder Anwältinnen und Anwälte in Deiner Kanzlei sprechen. Die Prozesse müssen schliesslich am Ende den Anwenderinnen und Anwendern in den Fachbereichen helfen. Es gibt fast nichts, was Juristinnen und Juristen weniger mögen, als wenn sich etwas ändert, ohne dass sie gefragt wurden. Involviere sie daher von Beginn an! Validiere Deine Annahmen und hole die Bedürfnisse der Anwender ab. Es hilft natürlich, wenn Du selber inhaltliche, juristische Kenntnisse hast. Vor allem aber braucht es ein tiefes Verständnis der Arbeitsweise. Wenn Du verstehst, was die Anwältinnen und Anwälte brauchen oder diese Needs allenfalls schon antizipieren kannst, dann werden die von Dir geschaffenen Lösungen positiv aufgenommen!
Das Wichtigste: Legal Knowledge Manager lösen das richtige Problem!
Bei HeadStarterz haben wir diese erforderlichen Skills vereint und uns auf Legal Knowledge Management spezialisiert. Wir sind Steuerexperten und Anwälte mit juristischer Arbeitserfahrung in Anwaltskanzleien, Big4s und Corporate Legal. Wir kennen die auf dem Markt vorhandene Technologie und fokussieren uns auf die Menschen. Diese tragen das Wissen einer juristischen Dienstleistungsorganisation. Egal ob dies eine Anwaltskanzlei oder ein in-house Legal Department ist. Jede Organisation verfügt bereits über vorhandenes Potential, das genutzt werden kann. Ein Eingriff in Arbeitsweise ist nur dort sinnvoll, wo ein solcher auch zu einer Verbesserung des Wissensmanagements führt. Wie diese Verbesserung aussehen kann, ist sauber zu definieren und richtig umzusetzen. Hierzu gehört auch die kritische Prüfung der angebotenen Produkte. Nicht alle Anbieter bieten tatsächlich eine effektive Lösung für das Problem. Auch wenn sie das behaupten...
Eine anspruchsvolle Aufgabe für alle Knowledge Manager!